Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
Ein Bewohner der Kulturlandschaft
Lebensraum: Krautreiche Brachen, Weg- oder Grabenränder mit einzelnen Büschen
Gefährdung droht; Ampelliste: Grün
Zugverhalten: Heimische Schwarzkehlchen überwintern im westlichen Mittelmeerraum
Kennzeichen
Männchen sind mit ihrem schwarzen Kopf, der zu einem leuchten weißen Halsseitenfleck und der orangeroten Unterseite kontrastiert, unverwechselbar. Der dunkle Rücken ist schwach gemustert und trägt schmale weiße Schulterflecken. Weibchen sind unauffälliger und tragen eine bräunliche Färbung, wo die Männchen schwarz sind. Typisch für Schwarzkehlchen ist die meist sehr aufrechte Haltung, die sie auf ihren Warten sitzend einnehmen.
Verwechslungsgefahr
Ein Schwarzkehlchen-Männchen.
Stimme
Der häufigste Ruf des Schwarzkehlchens ist ein kurzer Pfiff mit zwei tieferen, schmatzenden bis manchmal fast tonlosen Lauten, etwa „fid-track-track“. Der Gesang besteht aus kurzen, zwitschernden Strophen und wird von Warten aus oder auch im Singflug geäußert.
Nahrung
Größtenteils Insekten und Spinnen, auch andere Gliederfüßer wie Tausendfüßer oder Asseln sowie kleine Schnecken und Würmer.
Wissenswertes
Seit 1998 hat der Bestand des Schwarzkehlchens um 72% abgenommen. Als Kurzstreckenzieher kommt das Schwarzkehlchen bereits im März in seinen Revieren an. Neben Verlusten an Brachflächen sowie Brachstreifen an Wegrändern können sich deshalb auch Witterungseinflüsse negativ auswirken – so etwa im Frühjahr 2013, als zahlreiche Vögel einem Schlechtwettereinbruch im April mit längerer Schneelage zum Opfer fielen.
Verhalten
Nicht nur zum Singen, auch zur Nahrungssuche nutzt das Schwarzkehlchen oft Warten: Von Stängeln krautiger Pflanzen, Schilfstängeln oder kleinen Büschen aus startet es zu Jagdflügen, bei denen es Nahrung vom Boden oder auch von der Vegetation im Rüttelflug abliest. Ansonsten sucht es am Boden hüpfend nach Nahrung. Vor allem zur Nestlings- und Führungszeit sind die Altvögel sehr wachsam und warnen bei Gefahr mit ihren typischen Rufen – Junge im Nest verstummen daraufhin, ausgeflogene Jungvögel verstecken sich regungslos in der Vegetation, während die Eltern den Feind zu vertreiben versuchen.
Helfen
Das Schwarzkelchen leidet sehr unter der Intensivierung der Landwirtschaft, vor allem unter dem Verlust von Landschaftselementen wie krautig bewachsenen Rainen, Wegrändern, kleinen Buschreihen, Ruderalflächen und Grabenrändern. Am besten kann man dem Schwarzkehlchen mit dem Erhalt und der Schaffung derartiger Strukturen helfen.
Fotos © H.-M. Berg / Quellen für alle Vogelporträts