Vogelfreundliche Garten- und Grünraumgestaltung
Erfahren Sie das Wichtigste für Ihren Naturgarten
Gärten und öffentliches Grün sind für viele Vogelarten wichtiger Lebensraum geworden. Gerade die Kombination aus lichtem Baumbestand mit Hecken und Büschen, Wiesenflächen, Beeten, unbewachsenen Flächen und vielen weiteren Strukturen machen sie attraktiv. Ursprüngliche Waldbewohner wie Amsel, Buchfink, Kleiber oder Buntspecht kommen heute verbreitet auch in Siedlungen vor. Viele Arten, die halboffene Lebensräume mit lichtem Baumbestand brauchen, wie Blaumeise, Stieglitz und Star oder Gebüschbewohner wie Mönchsgrasmücke oder Klappergrasmücke finden im Siedlungsgrün geeigneten Lebensraum. Dazu kommen noch Arten, die an Gebäuden brüten, aber die umliegenden Grünflächen zur Nahrungssuche brauchen, so etwa Bachstelze, Hausrotschwanz oder Haussperling.
In Ihrem vogelfreundlichen Naturgarten können Sie diese Arten willkommen heißen und unterstützen. Die wichtigsten Grundregeln dafür lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen: Verzichten Sie jedenfalls auf den Einsatz von Gift und übertriebene Ordnungsliebe und setzen Sie auf einheimische Pflanzen! Etwas Wildwuchs, ob im Rasen, in den Beeten, auf den Wegen, in der Gartenhecke und in einer „Wilden Ecke“, die Sie beobachtend weitgehend sich selbst überlassen, spart Ihnen Arbeit und bringt enorm viel für die Natur!
Die Vielfalt macht´s!
Um möglichst vielen Vögeln geeignete Lebensraum zu bieten, gestalten Sie Ihren Garten reich strukturiert. Ein Nebeneinander von Bäumen und Büschen, höherer und niedriger Vegetation, offenen Bodenstellen, gepflasterten und dicht verwachsenen Bereichen bringt Vielfalt in den Garten und lockt umso mehr gefiederte Gäste an!
Diese Elemente sollten in Ihrem vogelfreundlichen Naturgarten nicht fehlen:
- Blumenwiesen und Blumenrasen statt eintöniger Rasenflächen.
- Heimische Wildblumen in Ihren Staudenbeeten.
- Niedrigwüchsige Wildkräuter, die in Pflasterritzen, auf Kiesflächen oder als Beikräuter in Blumenbeeten wachsen dürfen.
- Heimische Sträucher und bunte Hecken mit heimischen Gehölzen statt Thujen oder Kirschlorbeer.
- Alte Bäume, vor allem Hochstamm-Obstbäume.
- Kletterpflanzen an Zäunen, Mauern oder alten Bäumen.
- Eine „Wilde Ecke“, die Sie sich selbst überlassen.
- Totholz, sei es ein stehender Stammteil oder ein Totholzhaufen in einer Ecke.
Vor allem durch zu intensive Pflege und Ordnungsliebe wird der Natur und Artenvielfalt im Garten geschadet bzw. es lauern auch viele Gefahren für Vögel. Das sollten Sie in Ihrem vogelfreundlichen Naturgarten deshalb jedenfalls unterlassen:
- Bitte kein Gift in Form von chemischen Pflanzenschutzmitteln!
- Bitte kein Hecken- und Strauchschnitt zur Brutzeit zwischen März und August!
- Bitte keine technischen Hilfsmittel wie Rasenroboter, Laubsauer, Laubbläser, elektrische Fugenreiniger oder Unkrautbrenner.
- Bitte keine Glasscheiben als Vogelfallen!
- Bitte keine Vögel als Katzenbeute!
- Bitte keine offenen Regentonnen oder Wasserbecken mit senkrechtem Rand!