Haussperling (Passer domesticus)
Ein Städteliebhaber
Der sprichwörtlich „freche“ Spatz hat sich eng an den Menschen angeschlossen: Er bewohnt Dörfer und Städte und frisst mit Vorliebe Getreidesamen und Samen verschiedener Wildkräuter von Brachflächen und Wegrändern.
Lebensraum: Siedlungen, Kulturlandschaft (an Bauernhöfen)
Nicht gefährdet; Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Standvogel
Kennzeichen
Unscheinbar graubraun gefärbt mit bräunlich-schwarz gestreifter Oberseite und grauer bzw. graubrauner Unterseite sowie typisch kräftiger Gestalt mit relativ großem Kopf. Das Männchen zeigt einen schwarzen Kehllatz und Augenmaske sowie einen grauen Scheitel. Beides fehlt dem Weibchen und den Jungvögeln, die dafür einen schwach beigen Überaugenstreif im sonst braungrauen Gesicht tragen. Der Schnabel ist wie bei Finken kegelförmig.
Verwechslungsgefahr
Der ähnliche Feldsperling, der ebenfalls in Siedlungen auftritt, ist vor allem durch die einheitlich kastanienbraune Kopfkappe sowie die schwarzen Wangenflecken in den weißen Wangen gekennzeichnet. Bei ihm sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt.
Eine sperlingsähnliche Färbung mit braunschwarz gestreifter Oberseite und grauem Kopf weist auch die Heckenbraunelle auf, die aber deutlich zarter gebaut ist und einen spitzen Schnabel hat. Buchfinkenweibchen ähneln mit ihrer unauffälligen Färbung Haussperlingsweibchen, haben aber nie ein Streifenmuster am Rücken, dafür aber zwei deutliche Flügelbinden.
Ein Haussperling-Männchen in urbaner Umgebung.
Stimme
Balzgesang typisches „Spatzengetschilpe“, eine lange Reihe einsilbiger „tschilp tschef tschilp tschürp …“-Töne, die das Männchen vor der Bruthöhle vorträgt. Bei Beunruhigung ein ratterndes „tscherrrr“.
Nahrung
Hauptsächlich Sämereien, vor allem Getreide, ferner die Samen wildwachsender Gräser und Kräuter, aber auch grüne Pflanzenteile, Knospen und Blüten sowie Beeren und fleischige Früchte. Für die Jungenaufzucht sind Insekten unverzichtbar! Anteile tierischer Nahrung zur Brutzeit bis max. 30 % der Nahrung. Nehmen an Futterstellen auch Körnerfutter an.
Wissenswertes
Haussperlinge sind sehr sozial und leben meist im Schwarm, der fest zusammenhält. Wenn ein Sperling eine ergiebige Futterquelle entdeckt, ruft er zuerst seine Schwarmmitglieder herbei, bevor er selbst zu fressen beginnt. Von entscheidender Bedeutung für die Spatzentrupps sind Versteckplätze in dichten Hecken oder ähnlichen Strukturen, in denen sie gemeinsam viel Zeit verbringen und in die sie bei Gefahr auch sofort flüchten – richtige Spatzen-WGs!
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Verhalten
An Futterstellen, in Gastgärten und Parks sind Haussperlinge oft wenig scheu, aber sehr aufmerksam und können das Verhalten von Menschen, Hunden etc. gut einschätzen. An ihren Brutplätzen sind sie jedoch sehr störungsempfindlich. Der Haussperling brütet vor allem in Nischen und Höhlen an Gebäuden, gerne in Kolonien, wobei nur der unmittelbare Nestbereich gegenüber Artgenossen verteidigt wird.
Helfen
Entscheidende Schutzmaßnahmen sind die Erhaltung und Pflanzung dichter Hecken und Büsche als Versteckplätze für die Spatzen-WGs und das Erhalten von Brutnischen an Gebäuden. Auch Grünflächen zur Nahrungssuche und Sandbadeplätze sind essenziell. Haussperlinge nehmen auch spezielle Nistkästen an und kommen gerne zum Futterhaus, wo sie grobe und feine Sämereien wie Sonnenblumenkerne annehmen.
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Diese Praxisarbeit wurde von Einsatzstellen und Teilnehmer*innen des Freiwilligen Umweltjahres FUJ im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at).
Fotos © L. Lugerbauer, L. Rigon, M. Dvorak /
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