Klappergrasmücke (Sylvia curruca)
Ein heimlicher Gartenvogel
Diese Grasmücke zeigt ein bemerkenswertes Verbreitungsmuster mit Vorkommen einerseits im Latschengürtel der Alpen, andererseits in grünflächenreichen Siedlungen in tieferen Lagen.
Lebensraum: Garten & Siedlung, Latschengebüsche im Hochgebirge, Kulturland
Nicht gefährdet; Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Langstreckenzieher, der im östlichen Afrika überwintert und erst ab April in die Brutgebiete zurückkehrt.
Kennzeichen
Mit 11,5-13,5 cm ist die Klappergrasmücke eine kleine Vertreterin der Grasmücken. Sie wirkt recht kompakt und ist auch vergleichsweise kurzschwänzig. Oberseits ist sie graubraun gefärbt, wobei besonders die Kopfseiten etwas dunkler sind. Dies kontrastiert deutlich mit der weißen Kehle, während sie sonst unterseits eher beige gefärbt ist. Der Kontrast zwischen dunklen Ohrdecken an den Kopfseiten und heller Kehle ist auch das auffälligste Merkmal dieses sonst eher unscheinbaren Vogels.
Verwechslungsgefahr
Die häufigere und etwas größere, aber ebenso graubräunlich gefärbte Mönchsgrasmücke ist durch ihre rotbraune (Weibchen) bzw. schwarze (Männchen) Kopfkappe gekennzeichnet. Die kleine Dorngrasmücke, die eine ähnliche Kopfzeichnung wie die Klappergrasmücke zeigt, trägt an den Flügeln eine rostbraune Musterung, die durch den rostbraunen Rand der sonst dunklen Schirmfedern und großen Armdecken gebildet wird.
Am besten ist die Klappergrasmücke an ihrem typischen Gesang von den anderen Grasmücken zu unterscheiden.
Stimme
Am leichtesten am typischen Gesang erkennbar, der aus einer leise schwätzenden Einleitung und einer lauten „Klapperstrophe besteht. Die typischen einsilbigen Grasmückenrufe „tschätt tschätt“ ähneln den Rufen der Mönchsgrasmücke, klingen aber meist etwas „schmatzender“.
Nahrung
Wissenswertes
Die Klappergrasmücke braucht (halb)offene Lebensräume mit dichten Büschen oder niedrigen Bäume, die vom Boden weg dicht bewachsen sind. Geschlossene Baumbestände werden hingegen gemieden. Diese Ansprüche werden bei uns nur mehr selten im heckenreichen Kulturland erfüllt, häufiger findet man sie in gut strukturierten Gärten und Parks. Ein idealer Lebensraum sind für sie aber auch dichte Latschengebüsche, weshalb sie im Alpenraum ein häufiger Brutvogel im Bereich der Waldgrenze ist.
Verhalten
Meist hält sich die Klappergrasmücke als typischer „Gebüschschlüpfer“ gut versteckt in dichten Gehölzen auf, wo sie Insekten von den Zweigen sammelt. Auch das Nest wird in mittlerer Höhe in dichten Dornsträuchern, Hecken oder kleinen Nadelgehölzen gebaut. Nur zum Gesang sitzt sie oft etwas sichtbarer auf höheren Warten.
Helfen
Pflanzen Sie in Ihrem Garten dichte Büsche und Hecken, vorzugsweise Dornsträucher. Sie bieten nicht nur sichere Nistplätze, sondern sind überhaupt der bevorzugte Aufenthaltsort dieses Vogels in den Siedlungen. Verzichten Sie auf Pestizide und fördern Sie Insekten in Ihrem Naturgarten, damit der Klappergrasmücke viele Raupen und Blattläuse zur Verfügung stehen. Beerensträucher wie Holunder bieten darüber hinaus Nahrung im Sommer.