Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
Ein beliebter Gartenvogel
Kennzeichen
Verwechslungsgefahr
Am ehesten kann die Blaumeise noch mit der Kohlmeise verwechselt werden; diese ist aber größer, hat einen schwarzen Scheitel und keinen Augenstreif. Vor allem zeigt keine andere Meise Blaufärbung im Gefieder.
Wissenswertes
Die Blaumeise ist eine der geschicktesten Turnerinnen unter den Futterhausbesuchern und kann sich auch an den dünnsten Zweigenden halten. Beeindruckend ist auch ihre Lernfähigkeit und damit die Fähigkeit, sich neue Nahrungsquellen zu erschließen, wobei ein Beispiel aus den 1920er und -30er Jahren in England besonders bekannt geworden ist: Hier lernten die Blaumeisen massenweise innerhalb kürzester Zeit, die Stanniolverschlüsse von hauszugestellten Milchflaschen zu öffnen und den Rahm daraus zu naschen.
Stimme
Das Rufrepertoire ist weniger differenziert als bei Kohlmeisen. Bei Erregung ein geräuschhaftes Zetern, „zerrretetetet“. Kontaktrufe leise Rufe, „tii-ti-ti“; der hohe, klingelnde Gesang endet mit tieferem Triller, etwa „tii-ti-ti-tirrrr“.
Nahrung
Hauptsächlich kleine Insekten und deren Larven, wie Raupen, Blatt- und Schildläuse, aber auch Spinnen. Im Spätsommer und Herbst Samen von Bäumen und Kräutern, aber auch Beeren und Obst, ab Spätwinter auch Knospen sowie Nektar und Pollen aus Blütenkätzchen. Auch in der kalten Jahreszeit sind überwinternde Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage für Blaumeisen. An der Futterstelle fressen Blaumeisen fettreiche Samen, Nüsse, festes Fettfutter wie etwa von „Meisenknödeln“ und Fettblöcken, aber auch Insektenfutter.
Informationen zur Winterfütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung
Verhalten
Die Blaumeise turnt auf der Suche nach Insekten häufig an kleinen Zweigen und kommt im Gegensatz zur Kohlmeise selten zum Boden. Ihr Nest baut das Blaumeisen-Weibchen bevorzugt in Baumhöhlen, gerne werden auch Nistkästen angenommen. Um der konkurrenzstärkeren Kohlmeise auszuweichen, bezieht sie dabei Höhlen mit kleinem Einflugloch. Je nach Nahrungsangebot und Höhlengröße kann die Blaumeise bis zu siebzehn Eier legen, meist sind es zwischen sieben und 13, wobei eine Brut pro Jahr aufgezogen wird. Um so viele Junge durchzubringen, braucht es eine enorme Menge an Raupen und anderen kleinen Insekten.
Helfen
Ein naturnaher, vor allem insektenreicher Garten ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche Blaumeisenbruten im Garten. Wenn keine alten Bäume vorhanden sind, kann man die Blaumeise durch Nistkästen unterstützen und zwar durch Kleinmeisenkästen mit einem Einflugloch von 27 mm, die die konkurrenzstärkere Kohlmeise vom Bezug des Kastens ausschließen und auch von den anderen kleinen Meisenarten wie z. B. Tannenmeise und Sumpfmeise genutzt werden können.
Fotos © M. Dvorak, L. Lugerbauer /
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