Ringeltaube (Columba palumbus)
Österreichs größe Taube
Kennzeichen
Die Ringeltaube ist die größte heimische Taube. Das verlässlichste Erkennungsmerkmal sind die auffälligen weißen Flecken an den Seiten des Halses, an die nur bei guten Lichtverhältnissen sichtbare, grünlich schillernde Flecke anschließen. Vor allem im Flug fällt ein weißes Querband auf der Flügeloberseite auf, das am zusammengelegten Flügel als weißer Vorderrand sichtbar ist. Die Oberseite ist schiefergrau, die Unterseite und die Brust sind blaugrau bis rosa. Der Bürzel ist blaugrau, der Schwanz hat eine schwarze Endbinde. Am Boden sind die rosafarbenen Füße zu sehen.
Verwechslungsgefahr
Die meisten heimischen Tauben sehen sich bei oberflächlicher Betrachtung bzw. im Flug recht ähnlich. Verwirrend ist auch der Name: Die Ringeltaube hat am Hals einen weißen Fleck und keinen Ring, während die heller beige gefärbte und kleinere Türkentaube am Hals einen schwarzen Ring trägt und deshalb manchmal für die Ringeltaube gehalten wird.
Rein optisch ist die Verwechslungsgefahr mit den ebenfalls dunkelgrauen Hohltauben und dunkleren Farbschlägen von Straßentauben am größten, beide sind deutlich kleiner und tragen nie einen weißen Fleck am Hals und auch kein weißes Querband am Flügel.
Informationen zur Winterfütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung
Stimme
Sowohl Männchen als auch Weibchen singen in rauen-gedämpften, rhythmischen Strophen, die variiert werden können. In der Regel sind sie fünfsilbig “ DUH-duu doo-doo… du“) und werden drei- bis fünfmal wiederholt.
Nahrung
Die Ringeltaube ernährt sich hauptsächlich pflanzlich von verschiedenen Samen (große Baumsamen wie Eicheln oder Bucheckern, aber auch Getreidekörner und andere Feldfrüchte sowie Samen von Wildkräutern) sowie von Knospen, frischen Trieben und Blättern.
Wissenswertes
Die Verstädterung dieses Waldvogels begann in Europa bereits vor etwa 200 Jahren und ging in Westeuropa wesentlich schneller und umfassender vor sich als im östlichen Mitteleuropa. Dabei gab es im Zuge von zeitweisen, lokalen Bestandsabnahmen anscheinend auch „Schwankungen“ in diesem Prozess. In Wien war z. B. die Ringeltaube zu Beginn des 20. Jahrhunderts regelmäßiger Brutvogel in innerstädtischen Parkanlagen, aus denen sie sich ab den 1960er Jahren wieder zurückzog. Erst in den letzten 20 Jahren begann sie diese wieder zu besiedeln und jetzt ist sie hier wie in anderen österreichischen Großstädten (z. B. Graz, Linz) häufig anzutreffen. Der Verstädterungsprozess ist wohl noch nicht abgeschlossen und er dürfte im zentralen Alpenraum wie etwa in Tirol auch etwas langsamer vonstattengehen.
Verhalten
Die Ringeltaube trifft man selten alleine, häufig ist sie in kleineren, losen Gruppen unterwegs, vor allem außerhalb der Brutzeit schließen sie sich oft auch zu größeren Schlafplatzgemeinschaften zusammen. Das Brutrevier wird vom Paar gegen Eindringlinge verteidigt. Die Nahrungsflächen liegen jedoch meist weit abseits des Brutplatzes und so finden sich auch zur Brutzeit oft kleinere Trupps, die gemeinsam auf Futtersuche gehen. Das Nest besteht aus mehreren, verspreizten Ästen die der Vogel in Nadelbäume oder dichte Laubbäume baut. Immer häufiger brütet sie auch in Städten und kann dann ihr Nest manchmal sogar auf Gebäuden anlegen.
Besonders auffällig ist im Frühling der Ausdrucksflug der Ringeltaubenmännchen, der der Revierabgrenzung und auch der Partnerwerbung dient. Die Vögel steigen dazu steil in die Luft und segeln dann mit ausgebreiteten Flügeln und gespreiztem Schwanz nach unten.
Helfen
Die Ringeltaube gehört zu den Vogelarten, deren Bestand europaweit zunimmt, was wahrscheinlich durch die Anpassung an den Lebensraum Stadt, aber auch durch die zunehmend milderen Winter gefördert wird. Allerdings ist eine Limitierung der Bejagung wie auch eine Reduktion von giftigen Pestiziden zu empfehlen.
Einde adulte Ringeltaube im Flug.