Licht und Schatten im Greifvogel-Schutz 2020
Greifen wir unseren Schützlingen „unter die Schwingen”!
Ob Kaiseradler, Rotmilan oder Uhu – einfach majestätisch, wie unsere größten heimischen Vögel fast lautlos durch die Lüfte gleiten. Doch leider wird diese Faszination nicht überall geteilt: In Mitteleuropa ist die illegale Jagd auf Greifvögel Todesursache Nummer eins. Auch bei uns werden die „Könige der Lüfte“ illegal getötet oder sterben elendig an ausgelegten Giftködern. Auch der Lebensraumverlust und Kollisionen machen den Tieren schwer zu schaffen.
BirdLife- Greifvogel Schutzprogramm
Die Basis unseres Greifvogel-Schutzprogramms stellt die wissenschaftliche Forschung dar. Einige junge Kaiseradler werden behutsam mit einem leichten GPS-Sender und einem Ring ausgestattet, womit wichtige Daten über die genaue Position der Adler gesammelt werden („Telemetrie“-siehe zeitversetzte Wanderrounten unten). Nur dadurch können wir unsere Adler im Auge behalten und das Ausmaß illegaler Verfolgung aufzeigen.
Durch diese erhobenen Daten werden zudem mit Grundbesitzern zielgerichtet Schutzmaßnahmen umgesetzt. So engagieren wir uns etwa für ein störungsarmes Umfeld während der Adler-Brutsaison und schützen ihre Horste für die nächste Kaiseradler-Generation.
Einsatz der BirdLife-Hundestaffel
Um die Aufklärungsrate illegaler Greifvogel-Verfolgung zu erhöhen, wird auch mit einer speziell ausgebildeten Hundestaffel gearbeitet. Derzeit sind für BirdLife die vier tierischen Spürnasen Charlie, Chilly, Grace und Olympia im Einsatz und rückten 2020 sieben
Mit deren Unterstützung konnten bereits bei einer Reihe von Verfolgungsfällen zusätzliche Opfer und Giftköder gefunden werden, die sonst unentdeckt geblieben wären. Dies liefert nicht nur für Ermittlungsverfahren wichtiges Beweismaterial, sondern verhindert zudem weiteres Tierleid. Ist das hochtoxische Gift erst einmal in der Natur ausgelegt, können unzählige Wild- als auch Haustiere daran kläglich zugrunde gehen.
Unsere Ziele 2021
Wir brauchen eine starke Kaiseradler-Population, weshalb wir auch weiterhin die illegale Verfolgung reduzieren müssen. Dazu suchen wir Greifvogelfreunde, die uns helfen rund 25 Hundeeinsätze und etwa 70 Untersuchungen verendeter Tiere zu ermöglichen, um damit Greifvogel-Verfolgungen zur Anzeige zu bringen. Eine Abholung verendeter Tiere kostet rund 25,-€ und die Untersuchungkosten belaufen sich auf mindestens 50€. Mit 330€
können wir sogar unsere speziell ausgebildete BirdLife-Hundestaffel bei der Giftsuche für einen Tag lang einsetzen.
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Wanderrouten unserer besenderten Kaiseradler
* Hinweis - zum Schutz unserer Adler, werden die Aufenthaltsorte zeitversetzt dargestellt.
Weiteres zum Thema
Kaiseradler Brutsaiton 2020
Noch nie gab es in Österreich mehr dokumentierte Kaiseradler-Brutpaare! Ganz besonders freuen wir uns über die erfolgreiche Brut des im Jahr 2017 im Burgenland geborenen Kaiseradlers „Eagnatz“, der als Jungvogel den Absturz seines Horstes überlebte. Er flog nach der Adoption durch ein anderes Elternpaar erfolgreich aus und brütete heuer erstmals erfolgreich in der Slowakei.
Adler "Alois" tot
Ein bislang unbekannter Täter tötete am 19. März 2020 in Gunskirchen (Bereich Oberriethal) auf einem Feld vermutlich durch einen Schuss den besenderten Kaiseradler Alois, nahm das getötete Tier mit und warf den Sender an einer anderen Stelle in die Traun. 27 junge Kaiseradler hat BirdLife Österreich seit 2011 mit einem Sender versehen. 1/3 wurde Opfer illegaler Verfolgung.
Besenderung mit Alma Zadić
Justizministerin Alma Zadić unterstützt die Schutzbemühungen um eines unserer herausragenden Naturgüter, den Kaiseradler (Aquila heliaca). Im Beisein von Alma Zadić stattete wir Ende Juni zwei Kaiseradler-Jungvögel mit einem Telemetriesender aus. Sie sicherte zu, sich
persönlich gegen die illegale Verfolgung
von Greifvögeln einzusetzen.
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