Im Grenzbereich zwischen Oberösterreich und Salzburg liegt das Ibmer Moor, Österreichs größte verbliebene Moorlandschaft. Es ist ein eindrucksvolles Naturjuwel und Arche für seltene Tier- und Pflanzenarten und Europaschutzgebiet. In Oberösterreich ist es zugleich das bedeutendste Brutgebiet für Wiesenvögel – auch hochgradig gefährdete Vogelarten wie Bekassine und Großer Brachvogel finden hier noch einen geeigneten Lebensraum. Dank einer dringend benötigten Rundumerneuerung 2021 von Land Oberösterreich, BirdLife Österreich, Blühendes Österreich und LEADER-Region Oberinnviertel-Mattigtal konnten zahlreiche Flächen renaturiert werden.
Moorschutz ist Klimaschutz
Mit circa 2.000 Hektar ist das Ibmer Moor der größte zusammenhängende Moorkomplex in Österreich. Es besteht aus dem Ibmer Moor, dem Weidmoos und dem Bürmoos. Während die Torflager im Bürmoos und Weidmoos fast zur Gänze abgebaut und die Flächen zuletzt renaturiert wurden, findet man im Ibmer Moor zum Teil noch ursprünglichere Torfkörper und verschiedenartige Moortypen. Naturschutzgebiete auf Teilflächen gibt es seit den 1960er Jahren, inzwischen sind Bürmoos, Weidmoos und Ibmer Moor Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000.
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Verwaldung als Problem für viele Arten
Bedauerlicherweise sind zahlreiche ehemals offene und schwer
zu bewirtschaftende Moorwiesen in den letzten Jahrzehnten verwaldet und als Lebensraum für die Bekassine verloren gegangen. Deshalb wurden an 15 Stellen Gehölze entnommen und diese Flächen in offene Moorwiesen zurückgeführt. Die renaturierten Moorwiesen werden von Landwirt*innen gepflegt und die langfristige Offenhaltung der Landschaft lauft über das behördliche Gebietsmanagement. Insgesamt wurden 30 Hektar . wertvolle Moorwiesen-Lebensräume aufgewertet.
Die Erstmaßnahmen waren wegen der maschinell wenig belastbaren Moorböden sehr schwierig und aufwändig, so dass sogar ein Amphibienfahrzeug zum Einsatz kommen muss, um die Gehölze aus den Teichen zu entfernen.
Wer von den Maßnahmen profitiert
Die Bekassine ist eine der Zielarten, deren Bestand durch die Schutzmaßnahmen erhalten werden soll. Im Ibmer Moor brüten rund 15 Brutpaare, österreichweit gar nur ca. 40 Paare. Ihr bizarres Balzverhalten wird oft von einem "Meckern" begleitet, das durch die abgespreizten Schwanzfedern produziert wird. Es stürzt sich dabei tollkühn in die Tiefe und klingt dabei, als ob eine Ziege meckern würde. Daher rührt auch der Name "Himmelsziege".
Von den Maßnahmen profitieren neben der Bekassine auch der Große Brachvogel, das Schwarzkehlchen, der Kleine Wasserfrosch und stark bedrohte Pflanzen wie Moor-Glanzständel, Preussisches Laserkraut, Sumpf-Platterbse oder Feuchtwiesen-Prachtnelke.
Fotos © M. Dvorak, T. Reibnegger, A. Mayer, P. Frießer
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