In Mitteleuropa ist die Haupttodesursache für Greifvögel nach wie vor die Verfolgung durch den Menschen. Selbst streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Arten wie der Kaiseradler oder Rotmilan werden regelmäßig geschossen oder vergiftet. Im Rahmen des PannonEagle LIFE Projekts haben sich BirdLife Österreich und WWF gemeinsam mit einer Reihe nationaler und internationaler Partner zum Ziel gesetzt, die illegale Verfolgung des Kaiseradlers und anderer betroffener Greifvogelarten zu reduzieren.
Todesursache Vergiftung
Greifvögel werden leider vielerorts als Konkurrenten oder Schadtiere gesehen und deshalb schonungslos verfolgt. Abschuss und Vergiftung stellen die dabei am häufigsten angewandten Verfolgungsmethoden dar. Bei der Vergiftung werden meist Giftköder - oft mit dem EU-weit verbotenen Pflanzenschutzmittel Carbofuran präpariert, ausgelegt. Das Gift ist bereits in geringen Dosen tödlich, in Abhängigkeit der Dosis kann der Tod jedoch erst nach Stunden eintreten und besonders qualvoll sein. Meist verendet eine Vielzahl an Wild,- und auch Haustieren, da die Giftköder schnell in die Nahrungskette gelangen.
Hotspot Niederösterreich
Auch bei uns in Österreich sind Vergiftungen keine Seltenheit, wobei das Weinviertel in Niederösterreich ein regelrechtes „Bermuda-Dreieck“ für Greifvögel darstellt. 2016 fand dort – in der Region um Zistersdorf – der größte jemals in Österreich dokumentierte Vergiftungsfall statt.
Über 30 Tieren, darunter Rotmilane und Seeadler wurden getötet, wobei die Dunkelziffer noch weitaus höher liegen dürfte. Dabei kann der Verlust jedes einzelnen, gefährdeten Greifvogels bereits eine Beeinträchtigung der gesamten Population darstellen.
Bis 2022 wird sich BirdLife im Rahmen dieses Projektes intensiv dieser Thematik widmen und eine Reihe an Aktivitäten zur Reduzierung der Greifvogelverfolgung umsetzten. Es wird eng mit der Exekutive und Justiz zusammengearbeitet, um Täter konsequenter zur Rechenschaft zu ziehen und Behörden, Politik und Jagdverbände für den Greifvogelschutz zu sensibilisieren. Ebenfalls sind wir auf die Mithilfe der Öffentlichkeit und speziell Vogelbeobachtern angewiesen uns Hinweise auf Greifvogelverfolgung zu melden.
Die Durchführung des Projekts pannonEagle LIFE (LIFE15/NAT/HU/000902) erfolgt auch mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union (LIFE).
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Melden Sie uns Verdachtsfälle!
Falls Sie verletzte oder tote Tiere, Giftköder, Fallen, oder ähnliches finden, bitte nehmen Sie mit uns umgänglich Kontakt auf! Nur so können wir rasch eingreifen und weitere Wildtiere vor Vergiftungen retten.
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