Wasservögel
Lernen Sie die häufigsten Brutvögel kennen!
Eisvogel (Alcedo atthis)
Der Eisvogel ist ein Brutvogel langsam fließender bis stehender Gewässer mit einem reichen Angebot an Kleinfischen. Bei der Jagd kann man den Rackenvogel beobachten, wie er wie ein Pfeil knapp über der Wasseroberfläche entlang schießt und auf der nächsten Ansitzwarte landet, um im klaren Wasser Ausschau nach Fischen zu halten. Sein Kopf und Schnabel wirken dabei im Vergleich zu dem kurzen Rumpf, dem kurzen Schwanz und den kurzen Beinen übergroß.
Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
Der Flussregenpfeifer ist ein Brutvogel natürlicher Schotterbänke an Flüssen und vegetationsarmen Ufern an Stillgewässern. Wer den gut getarnten Kiesbrüter mit dem gelben Augenring auf den Schotter- und Kiesbänken erst einmal entdecken will, muss genau hinsehen und darf ihn dann bei seiner schnellen Stop-and-Go-Fortbewegung nicht aus den Augen verlieren. Hin und wieder stampft er dann am Boden auf, um seine Beutetiere aus den Verstecken zu scheuchen.
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Die Flussseeschwalbe ist eine Seeschwalbe von 34-37 cm Körpergröße, also etwa so groß wie eine Türkentaube, aber mit viel längeren, spitzeren Flügeln. An Teichen, Schottergruben oder auch langsam fließenden Flüssen kann man Flussseeschwalben bei der Jagd beobachten. In akrobatischen Flugmanövern kreisen sie über dem Gewässer und jagen auch schwärmende Insekten. Bei guter Gelegenheit tauchen sie in direktem Stoß nach Fischen, zumeist sind es kleine Oberflächenfische. Schwimmend wird man Flussseeschwalben selten beobachten. In Österreich gibt es nur lokale Vorkommen des Koloniebrüters.
Gänsesäger (Mergus merganser)
Der Gänsesäger wird in die Familie der Entenvögel eingegliedert und ist mit rund 60 cm Körpergröße der größte Vertreter der Gattung der Säger. Auffällig sind der stromlinienförmige Körper, der abgesetzte Kopf und der rote Hakenschnabel. Die Hauptbeute stellen kleine Fische dar, die in Tauchgängen erbeutet werden. Brutplätze sind nur schwer zu finden, denn der Gänsesäger nutzt alte Baumhöhlen, Kopfweiden, Felsnischen und Dachböden als Brutplatz. Das Hauptverbreitungsgebiet in Österreich befindet sich an den oberösterreichischen Alpenvorlandflüssen.
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Die Gebirgsstelze ist eine grau-gelbe Stelze mit einem auffällig langen, ständig wippenden Schwanz. Sie besiedelt Bäche und kleine Flüsse mit hoher Fließgeschwindigkeit. Ideale Habitate sind Gewässer mit Wildbach- oder Wildflusscharakter und einer guten Nahrungsverfügbarkeit. Gejagt werden Wasserinsekten und deren Larven im Wasser und auf der Wasseroberfläche. Die Gebirgsstelze ist eine Indikatorart für naturnahe, saubere Fließgewässer.
Graureiher (Ardea cinerea)
Der Graureiher, früher auch als Fischreiher bezeichnet, ist ein großer Schreitvogel mit einer maximalen Flügelspannweite von 175 cm. Im Adultkleid zieren schmale, schwarze Schmuckfedern Kopf und Nacken. Charakteristisch ist der krächzende Flugruf, der auch nachts zu hören ist. Neben Amphibien und Mäusen stellen besonders Fische die Hauptnahrung des Graureihers dar, weswegen der Vogel in Europa teils hartnäckig verfolgt wurde und wird. Der Graureiher ist ein Koloniebrüter. In Österreich ist er ein charakteristischer Brutvogel gewässerreicher Niederungen.
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Der Haubentaucher ist im Prachtkleid durch die schwarz-braunen Ohrbüschel und die schwarze Haube unverkennbar. Übersetzt bedeutet der lateinische Artname „cristatus“ treffend „Der Helmtragende“. Als Brutgebiete dienen größere Stillgewässer mit Uferbewuchs mit Schwerpunkt im Flach- und Hügelland Österreichs.
Lachmöwe (Larus ridibundus)
Die Lachmöwe gehört mit 35 bis 39 cm zu den kleineren Möwenarten. Typisch ist der Ruf der stimmfreudigen Vögel. Der lateinische Artname „ridibundus“ bedeutet übersetzt „lachend“. Ob der Name auf den lachenden Ruf zurückzuführen ist, oder auf die „Lachen“, also flache Binnengewässer, an denen sie gerne Nahrung suchen, darf spekuliert werden.
Reiherente (Aythya fuligula)
Die Reiherente ist eine stämmige, kleine Ente mit einem großen Kopf und einem charakteristischen Federschopf. Die Iris der adulten Reiherenten ist auffällig gelb und hebt sich besonders bei den Männchen im kontrastreichen, schwarz-weißen Prachtkleid ab. Obwohl sie erst seit den 1950ern in Österreich brütet, stellt sie mit 700-1000 Brutpaaren die häufigste Süßwassertauchente dar. Die Hauptnahrung besteht vor allem aus Schnecken und Muscheln, aber auch Insektenlarven und Wasserpflanzen werden in Tauchgängen erbeutet.
Stockente (Anas platyrhynchos)
Die Stockente ist die in Österreich am weitesten verbreitete Gründelente und stellt die Stammform der Hausente dar. Sie brütet an diversen Wasserflächen, von den Lacken des östlichen Flachlands bis hin zu Hochgebirgsgewässern auf über 2000 m Seehöhe. Ihr Verbreitungsbild spiegelt ihre anspruchslose Lebensweise bzw. ihre hohe Anpassungsfähigkeit wider. Auch die Brutplatzwahl ist unspezifisch. Hin und wieder brüten Stockenten sogar in Kopfweiden oder anderen Bäumen, worauf sich auch der Name „Stockente“ zu beziehen scheint.
Teichhuhn (Gallinula chloropus)
Das Teichhuhn ist etwa so groß wie eine Türkentaube. Da Teichhühner im dichten Schilf oder Röhricht von Stillgewässern brüten, sind sie öfter zu hören als zu sehen. Ein gutturaler, blubbernder Ruf verrät sie und mit ein wenig Geduld kann man die langbeinigen Rallen dabei beobachten, wie sie sich ruckartig und kopfnickend durch die Randvegetation fortbewegen. Ihre langen, dünnen Zehen helfen ihnen, sich über Schwimmblätter fortzubewegen.
Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Die Wasseramsel wird der Familie der Wasseramseln (Cinclidae) zugeordnet und ist in Mitteleuropa die einzige Vertreterin. Einmalig unter den Singvögeln ist ihre Fähigkeit zu Tauchen. Im englischen Sprachraum wird die Wasseramsel als „Dipper“ bezeichnet. Tatsächlich halten die Vögel ihren Kopf immer wieder unter Wasser, um nach Nahrung wie Insektenlarven, Kleinkrebsen und Fischen Ausschau zu halten. Beim Schwimmen und Tauchen gleitet sie mit ihren halb zusammengelegten Flügeln auf der Jagd durch das tosende Wasser.