Trockensteinmauern – Attraktiv und sinnvoll
Nicht nur Insekten und Eidechsen profitieren von aufgeschichteten Natursteinen
Trockensteinmauern und „Lesesteinhaufen“ sind charakteristische Strukturelemente der Kulturlandschaft, die langsam aus dem Landschaftsbild verwinden. Dabei ist die Anlage so einfach. „Lesesteinhaufen“ sind beispielsweise quasi nebenbei im Zuge der Bewirtschaftung der Ackerflächen entstanden. Steine, die die Landwirt*innen bei der Bewirtschaftung des Ackers behinderten, wurden aufgelesen und am Rand zu einem Haufen aufgeschichtet.
Besonders auf Grundstücken in Hanglage ist oftmals eine Art von Mauer notwendig, um Struktur und ebene Flächen in den Garten zu bekommen. Dabei bieten die Zwischenräume von aufgeschichteten Natursteinen einer Vielzahl an Insekten und Beikräutern Platz, die für die Vogelwelt z. B. für Stieglitz, Girlitz oder Meisen von großem Nutzen sein können!
Das gilt es bei der Anlage zu beachten
Wichtig ist bei der Anlage von Trockensteinmauern, die Steine nicht mit Mörtel zu verbinden, sodass kleinere und größere Hohlräume entstehen und sich Pflanzen und Tiere ansiedeln können. Die unterschiedlich großen Öffnungen bieten Abwechslung und ziehen mehr Arten an. Trockenmauern können so zu einer belebten und dekorativen Alternative zur leblosen Betonmauer werden. Im Laufe der Zeit siedeln sich geeignete Pflanzen von selbst an. Je höher man die Mauer plant zu bauen, desto breiter muss sie an der Basis angelegt werden, um ein späteres Kippen zu vermeiden.
Wählen Sie am besten einen gut besonnten Platz aus. So werden Trockensteinmauern beliebte Sonn-Plätze von wärmeliebenden Reptilien.
Greifen Sie auf Material aus der Umgebung zurück, zum Beispiel auf Gestein aus regionalen Steinbrüchen. Auch aus alten Ziegeln oder Ziegelbruch lassen sich attraktive Mauern bauen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!
Wer keinen Platz für eine Trockenmauer hat oder auf einem flachen Grundstück kein Sinn dahinter sieht, kann mit einem Steinhaufen an einer sonnigen Stelle den Garten bereichern und so Lebensraum für Zauneidechsen und viele andere Tiere schaffen.
Zur Steigerung der Nahrungsverfügbarkeit
Schlussendlich wird diese Sonderstruktur in Ihrem Garten auch Vögeln Nahrung bieten: Während beispielsweise Amsel und Singdrossel Würmer und Schnecken vorfinden, die die kühlen Steinzwischenräume nutzen, profitieren Turmfalken von sich wärmenden Eidechsen, sowie Hausrotschwänze von Spinnentieren und Insekten.
Fotos © u. a. K. Bergmüller