„Mechanische Feinde“
Auf Laubbläser und Mähroboter verzichten
Immer mehr Gartenbesitzer*innen lassen sich vom Ordnungswahn anstecken und setzen auf technische Hilfsmittel, die die Gartenarbeit erleichtern soll. Für die Natur ist das aber alles andere als förderlich. Denn gerade dort wo nicht alles kurzrasig und „sauber“ wirkt, fühlen sich Tiere am wohlsten.
Herbstlicher Schatz im Garten – Laub
Gefallene Blätter sind aus dem Kreislauf der Natur nicht wegzudenken: Bäume werfen sie im Winter ab, da sie sonst zu viel Wasser verlieren würden. Am Boden werden sie von einer Vielzahl kleiner und kleinster Organismen zersetzt und in wertvollen Humus verwandelt, der den Pflanzen wieder zur Verfügung steht. Zwischendurch dienen sie als Versteck und Schutz für überwinternde Tiere.
Durch die regelmäßige Entfernung des Laubs vermindert man nicht nur die Insektendichte im Garten, man nimmt überwinternden Vögeln auch eine wichtige Nahrungsquelle in der kalten Jahreszeit. Denn Amseln, Rotkehlchen & Co. durchsuchen die Laubstreu oder Laubhaufen gezielt nach Würmern, Schnecken, Insekten und anderen Kleintieren ab.
Es macht natürlich Sinn, Wege, Gehsteige und Straßen von Laub zu befreien, damit sie nicht rutschig werden. Von Wiesen, die ausgehagert werden sollen, wird die Laubstreu ebenso entfernt. Verwenden Sie dazu den altbewährten Laubrechen und verzichten Sie jedenfalls auf Laubsauger oder Laubbläser. Durch diese Geräte werden mit dem Falllaub Kleintiere eingesaugt und zerhäckselt bzw. mit hohen Geschwindigkeiten aufgewirbelt – mit meist tödlichem Ausgang!
Mähroboter, die Feinde der Artenvielfalt
Rasenroboter oder Mähroboter stellen nicht nur eine Gefahr für Insekten, Amphibien und kleine Säugetiere dar, ständig arbeitende Mähroboter halten auch den Rasen so kurz, dass kein Kraut mehr zur Blüte, geschweige denn zur Samenreife kommen kann. Das hat natürlich immense Auswirkungen auf das Vorkommen vieler Insekten und folglich auch für jene, die Insekten auf ihrem Speiseplan haben.
Besonders Igel werden immer wieder Opfer von Mähroboter. Selbst wenn sie nur tagsüber laufen, bleibt trotzdem ein Restrisiko, dass ausgehungerte und junge unerfahrene Tiere schwer verletzt werden. Vor allem kleine Tiere können unter noch so niedrige Mähroboter gelangen und sterben.
Unser Appell: Sparen Sie lieber Zeit, indem Sie nur die Bereiche gezielt mähen, die Sie als Spiel- oder Wohnfläche oft benützen und lassen Sie den Rest als selten gemähte Wiese stehen!