Lebendige Pflasterritzen und Kieswege
Aus "lebensfeindlichen" Flächen naturfreundliche machen
Gepflasterte Gehsteige oder Innenhöfe, kiesbedeckte Wege oder Vorplätze – auf den ersten Blick lebensfeindliche Flächen. Doch sie können auch zu wertvollen Lebensräumen werden, wenn man ein klein wenig Natur dort einziehen lässt. In Pflasterritzen oder auf Kiesflächen gedeihen vielfach konkurrenzschwache Pflänzchen, die im Garten sonst keinen geeigneten Platz finden würden: Von Vogelknöterich, Knopf-Kamille, Hungerblümchen, Gewöhnlichem Greiskraut bis zu Hirtentäschel, Vogel-Sternmiere, Liebesgras oder Hundszahn. Wenn etwas mehr Erde zur Verfügung steht, stellen sich z. B. auch Löwenzahn, Gänsedistel-Arten oder Kompasslattich ein. All diese Pflanzen sind beliebte Futterpflanzen für Finken und Sperlinge. Der schüttere und niedrige Bewuchs bietet dem bevorzugt am Boden nach Nahrung suchenden, bereits selten werdenden Girlitz besonders günstige Nahrungsflächen.
Dekorative Bepflanzung
Ob Sie Ihren Gartenweg oder Hof locker bepflastern und dann Bewuchs zulassen, einen Schotterrasen mit einer eigenen Samenmischung anlegen, den Kiesweg leicht verkrauten lassen oder größere Flächen mit Rastengittersteinen befestigen anstatt sie gänzlich zu versiegeln – die Vögel der Umgebung werden es Ihnen danken!
Ergänzen Sie die natürlich aufkommende Vegetation durch dekorative Spezialisten wie Sand-Thymian oder Mauerpfeffer und verwenden Sie für größere befestigte Flächen wie Parkplätze Rasengittersteine.
Viele Vorteile für die Umwelt
Einzig dem Aufkommen von Jungbäumen sollten Sie Einhalt gebieten, ansonsten werden sich an unterschiedlich stark genutzten Bereichen verschiedenste Pflanzengesellschaften einstellen, die mit wenigen Zentimetern Bodentiefe und völlig ohne Gießen oder sonstige Pflege auskommen.
Sie ersparen sich mit dem Zulassen des Bewuchses nicht nur viel mühselige Arbeit und geben Ihren Wegen und befestigten Fläche ein natürliches Aussehen, Sie wirken auch der Versiegelung entgegen, ermöglichen das Versickern von Regenwasser und tragen zu einem besseren Stadtklima bei.
Fotos © C. Nagl und E. Karner-Ranner