Am 25. Jänner wurde gemeinsam mit via donau und dem Verein AURING eine Montage von vier künstlichen Nestern für Weißstörche am Schwefelteich bei Stillfried als Beitrag zur Erhöhung des Brutvorkommens dieser Art durchgeführt. Obwohl in diesem Gebiet schon jahrelang in Kolonie gebrütet wird, sind bereits die meisten guten Horstbäume umgestürzt. Mit dieser Aktion wurden damit neue Brutmöglichkeiten für die Brutsaison 2023 geschaffen.
Infos zum Weißstorch
Der Weißstorch gehört zur Familie der Störche und ist ein Zugvogel, dessen Überwinterungsgebiet in Südostafrika liegt. Der Bestand beträgt hierzulande rund 400 Horstpaare, die Brutgebiete liegen außerhalb des Alpenbogens sowie in Vorarlberg. Die Nahrung erweist sich als überaus vielfältig, Weißstörche ernähren sich vorwiegend von Heuschrecken, Mäusen oder Fröschen, doch werden mitunter auch Hamster, Fische oder Reptilien verspeist.
Ist der Weißstorch gefährdet?
Weißstörche sind etlichen Gefahren ausgesetzt, vor allem die zunehmende Verschlechterung in den Brutgebieten aufgrund intensiver Verbauungen von Grünflächen, der Einsatz von Pestiziden oder Umwandlungen von Wiesen in Äckern machen dieser Art schwer zu schaffen. Überdies werden Weißstörche Opfer von Kollisionen mit Fahrzeugen oder Leitungen. Auf der Reise von oder nach Afrika gelten Abschüsse im Mittelmeerraum ebenso als Gefahr.
Unsere Vorgehensweise bei der Montage
Schritt 1: Selektion potenzieller Standorte und Montage der Kunsthorste
Zunächst wurde eingehend inspiziert, wo die Horstunterlagen am besten platziert werden sollen, damit sie, wie gewünscht, angenommen werden. Weißstörche bevorzugen möglichst freie Neststandorte, demnach musste darauf geachtet werden, dass der Horst gut beflogen werden kann und keine Äste im Weg stehen, um einen sicheren Anflug zu gewährleisten.
Hilfe vom Baumkletterer
Schritt 2: Montage der Kunsthorste
Nachdem die Neststandorte ausgewählt waren, konnte auch schon der erste Horstbaum bestiegen werden, nachdem ein sicheres Spannen des Seils erfolgt war. Als nächstes wurde Werkzeug und der Kunsthorst mittels Seilzugs hinaufgezogen, gegebenenfalls wurde Geäst abgeschnitten, damit die Unterlage gut und sicher befestigt werden konnte und ein guter Anflug sichergestellt werden kann. Während der Befestigung des Horstes wurden in der Zwischenzeit natürliche Materialien, etwa wie kleine Äste, gesammelt, gebündelt und erneut mittels Seilzeugs zum bereits befestigten Horst hochgezogen.
Die Arbeit ist nicht zu Ende...
Schritt 3: Monitoring
Als dritten Schritt darf nun auf die hoffentlich erfolgreiche Besetzung der Kunsthorste sowie im bestmöglichen Fall auf erfolgreiche Bruten gehofft werden. Bereits seit den 1980er-Jahren wird der Brutbestand sowie -erfolg jährlich von Weißstörchen erhoben, in den March-Thaya-Auen wird das Monitoring vom Verein AURING koordiniert.
Wir hoffen, dass die Nisthilfen schon 2023 genutzt werden!
Dieses Medienprojekt wurde von Einsatzstellen und Teilnehmer*innen des Freiwilligen Umweltjahres FUJ im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at).