Der Wendehals (Jynx torquilla)ist die einzige Spechtart, die als Zugvogel bei uns nur von Mai bis September zu beobachten ist. Der kleine Specht weiß sich zu tarnen: Die Oberseite ist überwiegend graubraun und schwarz und weiß marmoriert. Er klettert nicht wie die anderen Spechtarten, sondern hüpft wie ein Singvogel auf dem Baum oder sitzt auf einem Ast. Auch im Flug ähnelt er eher einem Singvogel als einem Specht, denn sein Flug ist schnell und verläuft in flachen Bögen. Aufgrund seiner hervorragenden Tarnung ist der Wendehals am ehesten zu hören. Sein quäkender Gesang besteht aus längeren „gjä-gjä-gjä…“-Reihen, den er nur zur Brutzeit vorbringt.
Lebensraum & Menüplan
Der Wendehals fühlt sich in offenen, locker mit Bäumen bestandenen Landschaften am wohlsten. In Wien besiedelt der Wendehals vor allem die aufgelockerten, halboffenen Bereiche des Wienerwaldes und des Auengebietes, wo er mit nur etwa 9 bis 18 Brutpaaren brütet.
So wie die Erdspechte bevorzugt auch der Wendehals Ameisen und deren Larven als Nahrung. Jedoch verschmäht er auch nicht andere Insekten, wie Blattläuse, kleine Käfer, Spinnen, etc. Pflanzliches steht dagegen nicht auf seinem Speiseplan.
Der Wendehals trägt seinen Namen nicht zu Unrecht: Fühlt er sich von einem Rivalen bedroht oder aber fühlen sich ein Weibchen und ein Männchen voneinander angezogen, sträuben die Vögel die Kopffedern und schwenken ihre Köpfe mit rhythmischen Bewegungen hin und her.
Fotos: (c) B. Strohmaier / R. Mann