Viele Vogelfreund*innen entscheiden sich auch über den Sommer zu füttern oder eine Vogeltränke aufzustellen, um ihren gefiederten Freunden etwas Gutes zu tun. Umso trauriger ist es, wenn täglich tote Grünfinken, auch als Grünlinge bekannt, in Österreichs Gärten tot aufgefunden werden. Todesursache: Trichomoniasis - eine durch einzellige Parasiten hervorgerufene Vogelkrankheit.
Die Krankheit tritt deshalb vor allem dort gehäuft auf, wo im Sommer gefüttert wird, weil an diesen Orten viele Vögel zusammenkommen, die sich gegenseitig anstecken. Besonders an offenen Futterhäusern kann sich die Krankheit schnell verbreiten, weil die Vögel direkt im Futter sitzen und somit die Nahrung verkoten. Sind nämlich Vögel erst einmal infiziert, ist das ihr Todesurteil. Die Parasiten befallen den vorderen Verdauungstrakt, vor allem den Kropf der Vögel und rufen dort schwerwiegende Entzündungen hervor. Sie können kein Futter mehr zu sich nehmen und sterben.
Die ersten Symptome für eine mögliche Trichomoniasis sind aufgeplusterte Vögel, die krampfhaft zu fressen versuchen und nicht mehr wegfliegen. Eine Rettung für die infizierten Tiere gibt es nicht, es kann nur die Ausbreitung einer Seuche verhindert werden.
Was ist zu tun?
Die beste Maßnahme bei Auftreten der Krankheit bei mehreren Vögeln ist, die Fütterung einzustellen, Futtergeräte, Vogeltränken und Futterreste vom Boden zu entfernen und mit heißem Wasser zu reinigen.
Selbstverständlich sollten auch die toten Vögel nicht im Garten verbleiben, sondern umgehend entsorgt bzw. zur weiteren Untersuchung durch Fachleute bereitgestellt werden.
Für Menschen und Haustiere besteht keine Ansteckungsgefahr, grundsätzliche hygienische Standards, wie etwa Händewaschen nach der Reinigung, werden allerdings vorausgesetzt.
Derzeit ist das Auftreten von Trichomoniasis fast ausschließlich auf Finkenvögel (vor allem Grünfinken, aber auch Buchfinken oder Stieglitze) beschränkt, warum diese Art jedoch so sensibel darauf reagiert, ist unklar.
BirdLife hat mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Forschungsprojekt gestartet, um mehr über diese todbringende Krankheit zu erfahren. Schließlich hat sich der österreichische Bestand des Grünlings seit dem Ausbruch der Krankheit bereits halbiert. Ein Zusammenhang gilt daher als sehr wahrscheinlich.
Helfen Sie uns mehr über diese Krankheit zu erfahren!
Wenn Sie tote Grünlinge in Ihrem Garten finden, bitte informieren Sie uns.