Wie auch der Grünspecht ist der Grauspecht (Picus canus) ein „Erdspecht“. Bezeichnenderweise, denn der Grauspecht ist bei der Nahrungssuche häufig am Boden zu finden. Seine Leibspeise: Ameisen und deren Larven. Im Wiener Volksmund als Grauer Bamhakl bezeichnet, unterscheidet er sich vom Grünspecht durch seinen einheitlich grauen Kopf, wobei nur das Männchen (Bild unten) an der Vorderseite des Kopfes einen roten Stirnfleck besitzt. Das Gefieder der Oberseite ist eher graugrün und weniger leuchtend als beim Grünspecht.
Wiener Rarität
Der Grauspecht meidet große, dicht bewachsene Wälder. Vielmehr fühlt er sich in, durch Schlagflächen oder Wiesen aufgelockerten, Laub- und Mischwäldern mit einem höheren Anteil alter Bäume wohl.
Im Wiener Stadtgebiet leben nur etwa 20 bis 40 Brutpaare, welche sich auf die großen Waldgebiete des Wienerwaldes und auf die Lobau konzentrieren.
Genau Hinhören: Gesang & Trommeln
In ihren Revieren rufen sowohl das Männchen als auch das Weibchen die zur Brutreihe typische klagend wirkende, abfallende „kü“-Rufreihe, die am Ende langsamer wird. Mit etwas Übung kann man die Rufreihe auch nachpfeifen. Der Grünspecht besitzt dazu im Gegensatz eine „lachende“ Rufreihe, die man nicht nachpfeifen kann.
Im Gegensatz zum eher trommelfaulen Grünspecht trommelt der Grauspecht zur Brutzeit auch manchmal in schnellen, längeren Trommelwirbeln.
Fotos: (c) O. Samwald, W. Schweighofer