Wasseramsel

Wie erkenne ich eine Wasseramsel?

Der kompakte Körper, die braune Grundfärbung und die markante weiße Kehle machen die Wasseramsel unverwechselbar. Männchen und Weibchen sehen sich im Freiland zum Verwechseln ähnlich. Man trifft sie fast ausschließlich in der Nähe von Gewässern an. Junge Wasseramseln unterscheiden sich von den adulten Vögeln vor allem durch ihre graue Grundfärbung mit einer fein geschuppten Musterung an Brust und Bauch, wodurch sie weniger kontrastreich wirken als die ausgewachsenen Tiere. Auch die braune Färbung des Körpers ist bei Jungvögeln weniger ausgeprägt.

Wird häufig verwechselt mit

Die Wasseramsel ist in unserer heimischen Vogelwelt nahezu unverwechselbar. Ohne ihre weiße Kehle zu sehen, erinnert sie am ehesten an ein Amsel-Weibchen.

Stimme

Der Gesang der Wasseramsel ist ein raues Schwätzen, das meist von einer Sitzwarte vorgetragen wird, und das vor allem zur Brutzeit, aber durchaus auch schon im Winter zu vernehmen ist. Der Ruf ist ein scharfes „zit zit“, meist durchdringt der Ruf die Geräusche der Flusslebensräume.

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Lebensraum

Die Wasseramsel besiedelt bei uns hauptsächlich schnell fließende Gewässer mit guten ökologischen Bedingungen, also guter Wasserqualität und nicht zu starker Verbauung. Im Flachland fehlt sie großteils.

Nahrung

Wasseramseln ernähren sich von Wasserinsekten, Spinnen, Amphibienlarven und kleinen Fischen, aber auch Wasserschnecken zählen zum Nahrungsspektrum. Gerne werden Köcherfliegenlarven und Eintagsfliegenlarven gejagt.

Verhalten

Wasseramseln sind ganzjährig an den Lebensraum Wasser gebunden. Sie tauchen und schwimmen zur Nahrungssuche und fliegen selten größeren Strecken und meist nur knapp über der Wasseroberfläche. Die Jungvögel können bevor sie fliegen schon tauchen und schwimmen. Bei der Wasseramsel sind im Gegensatz zu den meisten Vogelarten, die Knochen nicht hohl, sondern mit Mark gefüllt. Das erhöht das spezifische Gewicht. Das reicht allerdings nicht fürs Tauchen, deswegen wendet die Wasseramsel einen Trick an: sie nützt die Strömung des Flusses und stemmt sich mit schräg nach unten geneigtem Kopf dagegen, so wird sie auf den Grund des Flusses gedrückt. Das Auge wird dabei durch eine Nickhaut geschützt, die Ohröffnung schützt eine Hautfalte.

Haben Sie das gewusst?

"Die Wasseramsel ist wie der Name vermuten lässt eigentlich nicht näher mit der Amsel verwandt, der englische Name „dipper“ (to dip, eintauchen) trifft hier besser zu. Jungen können noch bevor sie fliegen bereits tauchen und schwimmen, also eine perfekte Anpassung an den nassen Lebensraum."

Wolfgang Kantner

Leiter der BirdLife Landesstelle Wien

Was kann ich tun?

Die Wasseramsel ist vor allem auf saubere Bäche und Flüsse angewiesen und liebt naturnahe Gewässer. Die Sanierung/Begradigung von Flüssen und Bächen kann ihr ebenso zu schaffen machen wie ein zu intensiver Freizeitbetrieb an Gewässern. Zur Brutzeit (März – Juni) sollte man Aktivitäten an Gewässern vermeiden, das danken auch andere Vogelarten der Fließgewässer (Gebirgsstelze, Gänsesäger…).

Verbreitung

In Österreich ist die Wasseramsel ein häufiger Brutvogel an Flüssen und Bächen der Mittelgebirgs- und Gebirgsregionen. Außerhalb der Alpen ist ihre Verbreitung jedoch lückenhafter, und im Flachland kommt sie gar nicht vor.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.