Seidenschwanz

Bombycilla garrulus

Status

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regelmäßiger Durchzügler, regelmäßiger Wintergast

Bestandstrend

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Unbekannt

Rote Liste (AT)

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Nicht eingestuft

Bestandszahl

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-

Ampelliste

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Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich einen Seidenschwanz?

Der Seidenschwanz ist in etwa so groß wie ein Star. Er ist diesem im Flug auch sehr ähnlich. Sein Körperbau ist recht kompakt, mit kurzem Schwanz und kurzem Schnabel. Sein Gefieder ist überwiegend graubraun, wirkt aber mit dem rötlichen Kopf, seiner schwarzen Augenmaske, dem schwarzen Kehlfleck, dem gelb gemusterten Flügel und dem dunklen Schwanz mit gelben Spitzen exotisch bunt. Besonders auffällig ist seine große Federhaube, die sich bei Erregung oft aufrichtet. Männchen und Weibchen sind sich optisch sehr ähnlich und lassen sich am ehesten am schwarzen Kehlfleck, der bei Weibchen diffuser begrenzt wird, unterscheiden.

Wird häufig verwechselt mit

Der Seidenschwanz ist im Sitzen durch sein exotisches Erscheinungsbild eigentlich mit keiner anderen (bei uns heimischen) Vogelart zu verwechseln. Im Flug kann er jedoch auf Grund der ähnlichen Gestalt und Flugweise mit dem Star verwechselt werden, der ebenfalls oft in großen Trupps unterwegs ist. Deshalb sollte man besonders auf die typischen Rufe achten.

Stimme

Ein Seidenschwanz-Trupp kann an den charakteristischen wohlklingenden hohen "klingelnden" „ssirrr“ Rufen erkannt werden, den sie im Chor vor allem vor Abflug von sich geben. Ihr Ruf-Repertoire ist relativ groß, der Gesang besteht vor allem aus Aneinanderreihungen verschiedener Rufe.

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Lebensraum

Der Seidenschwanz brütet bevorzugt in borealen Nadelwäldern, insbesondere in der Taiga-Region. Diese Wälder erstrecken sich in Europa über Skandinavien und Russland. Typische Brutplätze befinden sich in dichten Fichten-, Kiefern- oder Lärchenwäldern, häufig in der Nähe von Wasserquellen wie Flüssen und Seen. Während der Brutzeit nutzen Seidenschwänze gerne die abgelegenen, ruhigen Bereiche dieser Wälder, um ihre Nester in Bäumen oder dichten Sträuchern zu bauen.

Nahrung

Während der Brutzeit ernährt sich der Seidenschwanz von Insekten. Im Herbst und Winter benötigt er Früchte, die er in großen Mengen zu sich nehmen kann - in seiner Heimat sind das vor allem die Früchte der Eberesche (Vogelbeeren). In unseren Breiten frisst der hübsche Vogel zum Beispiel die Früchte von Weißdorn und Schneeball, Beeren der Eberesche, aber auch Mistelbeeren und hängen gebliebenes Obst.

Verhalten

Der Seidenschwanz brütet in Skandinavien und Sibirien und baut seine Nester hoch oben in Nadelbäumen. Wird das Nahrungsangebot im Winter zu knapp, verlässt der Seidenschwanz sein Brutgebiet und kann folglich in Österreich in machen Wintern invasionsartig auftreten. Das ist vor allem in Jahren mit gutem Bruterfolg und gleichzeitig geringem Fruchtansatz der Ebereschen der Fall. Bei ausgeprägten Invasionen lässt sich gut beobachten, wie die Vögel in Scharen über früchtetragende Bäume und Büsche herfallen und dabei verblüffend akrobatisch zwischen den Ästen umhertanzen.

Haben Sie das gewusst?

"Der Seidenschwanz ernährt sich im Winter auch von vergorenen Beeren. Auf Grund seiner großen Leber bereitet es ihm aber meist keine Schwierigkeiten den erhöhten Alkoholgehalt abzubauen. Auch kann er Beeren verdauen, die für uns Menschen giftig sind."

Evelyn Hofer, MSc

Bildung & Vogelschutz ums Haus

Was kann ich tun?

Der Seidenschwanz ist in Winter auf ein hohes Angebot an Früchten angewiesen. Eine naturnahe Gartengestaltung und das Pflanzen von im Winter fruchtenden Gehölze wie z. B. Eberesche, Schneeball, Weißdorn und Hundsrose sind für den Seidenschwanz essentiell.

Eigenschaften

Familie
Seidenschwänze
Gattung
Seidenschwänze (Bombycilla)
Zugverhalten
Teilzieher
Überwinterungsort
Invasionsartige Einflüge bis Westeuropa möglich
Länge
18 cm
Spannweite
32–35,5 cm
Gewicht
56–73 g
Höchstalter EURING
13 Jahre
Brutort
Nadelbäume (hoch oben)
Jahresbruten
1
Gelegegröße
4–6 Eier
Brutdauer
13–15 Tage
Nestlingszeit
15–17 Tage

Publikationen

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