Haussperling
Passer domesticus
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
250.000 – 450.000 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Haussperling?
Unscheinbar graubraun gefärbt mit bräunlich-schwarz gestreifter Oberseite und grauer bzw. graubrauner Unterseite sowie typisch kräftiger Gestalt mit relativ großem Kopf. Das Männchen zeigt einen schwarzen Kehllatz und Augenmaske sowie einen grauen Scheitel. Beides fehlt dem Weibchen und den Jungvögeln, die dafür einen schwach beigen Überaugenstreif im sonst braungrauen Gesicht tragen. Der Schnabel ist wie bei Finken kegelförmig.
Wird häufig verwechselt mit
Der ähnliche Feldsperling, der ebenfalls in Siedlungen auftritt, ist vor allem durch die einheitlich kastanienbraune Kopfkappe sowie die schwarzen Wangenflecken in den weißen Wangen gekennzeichnet. Bei ihm sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt. Eine sperlingsähnliche Färbung mit braunschwarz gestreifter Oberseite und grauem Kopf weist auch die Heckenbraunelle auf, die aber deutlich zarter gebaut ist und einen spitzen Schnabel hat. Buchfinkenweibchen ähneln mit ihrer unauffälligen Färbung Haussperlingsweibchen, haben aber nie ein Streifenmuster am Rücken, dafür aber zwei deutliche Flügelbinden.
Stimme
Balzgesang typisches „Spatzengetschilpe“, eine lange Reihe einsilbiger „tschilp tschef tschilp tschürp …“-Töne, die das Männchen vor der Bruthöhle vorträgt. Bei Beunruhigung ein ratterndes „tscherrrr“.
Lebensraum
Der sprichwörtlich „freche“ Spatz hat sich eng an den Menschen angeschlossen: Er bewohnt Dörfer, Städte und bauernhofnahe Kulturlandschaften.
Nahrung
Hauptsächlich Sämereien, vor allem Getreide, ferner die Samen wildwachsender Gräser und Kräuter, aber auch grüne Pflanzenteile, Knospen und Blüten sowie Beeren und fleischige Früchte. Für die Jungenaufzucht sind Insekten unverzichtbar! Anteile tierischer Nahrung zur Brutzeit bis max. 30 % der Nahrung. Nehmen an Futterstellen auch Körnerfutter an.
Verhalten
An Futterstellen, in Gastgärten und Parks sind Haussperlinge oft wenig scheu, aber sehr aufmerksam und können das Verhalten von Menschen, Hunden etc. gut einschätzen. An ihren Brutplätzen sind sie jedoch sehr störungsempfindlich. Der Haussperling brütet vor allem in Nischen und Höhlen an Gebäuden, gerne in Kolonien, wobei nur der unmittelbare Nestbereich gegenüber Artgenossen verteidigt wird.
Haben Sie das gewusst?
"Haussperlinge sind sehr sozial und leben meist im Schwarm, der fest zusammenhält. Wenn ein Sperling eine ergiebige Futterquelle entdeckt, ruft er zuerst seine Schwarmmitglieder herbei, bevor er selbst zu fressen beginnt. Von entscheidender Bedeutung für die Spatzentrupps sind Versteckplätze in dichten Hecken oder ähnlichen Strukturen, in denen sie gemeinsam viel Zeit verbringen und in die sie bei Gefahr auch sofort flüchten – richtige Spatzen-WGs!"
Evelyn Hofer, MSc
Bildung & Vogelschutz ums Haus
Was kann ich tun?
Entscheidende Schutzmaßnahmen sind die Erhaltung und Pflanzung dichter Hecken und Büsche als Versteckplätze für die Spatzen-WGs und das Erhalten von Brutnischen an Gebäuden. Auch Grünflächen zur Nahrungssuche und Sandbadeplätze sind essenziell. Haussperlinge nehmen auch spezielle Nistkästen an und kommen gerne zum Futterhaus, wo sie grobe und feine Sämereien wie Sonnenblumenkerne annehmen.
Verbreitung
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.
Eigenschaften
- Familie
- Sperlinge (Passeridae)
- Gattung
- Passer domesticus
- Zugverhalten
- Standvogel
- Überwinterungsort
- Dauervorkommen
- Länge
- 14-15 cm
- Spannweite
- 21-25 cm
- Gewicht
- 22-32 g
- Höchstalter EURING
- 19 Jahre
- Brutort
- Gebäude, Baum- und andere Höhlen
- Jahresbruten
- 2-3
- Gelegegröße
- 2-3 Eier
- Brutdauer
- 12-14 Tage
- Nestlingszeit
- 13-17 Tage
Podcast
Publikationen
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projekts "Vogel-Oasen im Siedlungsraum als nachhaltige Bildungsinitiative", gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, entstanden.