Girlitz
Serinus serinus
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Gefährdet
Bestandszahl
40.000–60.000 Brutpaare
Ampelliste
Gelb
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Girlitz?
Mit nur 11–12 cm Körperlänge vom Schnabel bis zum Schwanz und 11–13 g Gewicht ist der Girlitz der kleinste heimische Fink. Das Männchen zeigt eine leuchtend gelbe Färbung im Gesicht, auf der Kehle und Brust auf. Oberseits ist er grünlich gestreift. Das Weibchen ist etwas matter gefärbt und ebenso unterseits gestreift. Mit seinem sehr kurzen dunklen Schnabel sieht der Girlitz auffällig stupsnasig aus.
Wird häufig verwechselt mit
Aufgrund seines Gefieders wird der Girlitz oft mit der Goldammer, dem Erlenzeisig oder auch dem Grünling verwechselt.
Stimme
Auffällig ist der hohe klingelnd-klirrende Gesang des Männchens, der mit einem klingelnden Schlüsselbund oder klirrendem Glas verglichen werden kann.
Lebensraum
Der Girlitz bewohnt halboffenes Kulturland, wie etwa Wein- und Obstbaugebiete, seltener sehr lichte Wälder oder Waldränder, vor allem aber grünflächenreiche Siedlungen und deren Ränder sowie (Obst-)Gärten um Einzelhöfe.
Nahrung
Ein reiches Angebot an Wildkräutern ist für den Girlitz lebensnotwendig, denn er ernährt sich fast ausschließlich von Wildkräutersamen (wie Hirtentäschel, Löwenzahn, Gänsedistel, Vogelmiere, Wegrauke, Wildkamille) und kleinen Baumsamen (Ulme, Birke). Auch die Jungen werden mit einer Art Babybrei aus zerquetschten unreifen Samen gefüttert.
Verhalten
Der Girlitz singt oft von Büschen oder Dachgiebeln aus. Der kleine Fink sucht nach kleinen Körnern am Boden, dabei bevorzugt er vegetationsarme Bodenstellen, aber auch samenreiche Stauden.
Was kann ich tun?
Gartenbesitzer:innen haben es in der Hand, dem Girlitz nachhaltig „unter die Flügel“ zu greifen! Wildkräuter in Pflasterritzen und Blumenbeeten sowie „wilde Ecken“ sind essentiell für das Fortbestehen dieser gefährdeten Finkenart. Statt Flächen völlig zu versiegeln, empfiehlt es sich, auf Gittersteine zurückzugreifen, in deren Zwischenräumen niedrige Pflanzen wie Knopfkamille oder Vogelknöterich gedeihen. Lassen Sie die heimischen Wildpflanzen blühen und aussamen und schaffen Sie durch unterschiedliche Mähzeitpunkte ein „Mosaik“ im Garten. So finden die Finken jederzeit etwas zu fressen.
Haben Sie das gewusst?
„Der Girlitz breitet sich seit dem mittleren zwanzigsten Jahrhundert weiter Richtung Westen und Norden aus und ist mittlerweile in Schweden und auch in Großbritannien selten anzutreffen.“
Mag. Eva Karner-Ranner
Mitgliederbetreuung, Redaktion Vogelschutz
Verbreitung
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.
Eigenschaften
- Familie
- Finken (Fringillidae)
- Gattung
- Girlitze (Serinus)
- Zugverhalten
- Teilzieher
- Überwinterungsort
- Mittelmeerraum
- Länge
- 11–12 cm
- Spannweite
- 20–30 cm
- Gewicht
- 11–13 g
- Höchstalter EURING
- 11 Jahre
- Brutort
- Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen
- Jahresbruten
- 2
- Gelegegröße
- 3–6
- Brutdauer
- 12–14 Tage
- Nestlingszeit
- 14–16 Tage
Podcast
Publikationen
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projekts "Vogel-Oasen im Siedlungsraum als nachhaltige Bildungsinitiative", gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, entstanden.