Kennzeichen
Straßentauben treten in verschiedenen „Farbschlägen“ auf. Wildfärbige Varianten sehen ihren Vorfahren, den Felsentauben, zum Verwechseln ähnlich: Körper und Flügeldecken sind hellgrau und kontrastieren mit dem Dunkelgrau von Kopf, Hals und Brust. Die Halsseiten schimmern metallisch grünlich und violett. Am Flügel fallen zwei breite schwarze Binden auf, der Schwanz trägt eine schwarze Endbinde. Im Flug sind die weißen Unterflügel zu sehen. Daneben gibt es u. a. dunkel gesprenkelte („gehämmerte“) bis einfärbig schwarze Exemplare, rötlich oder bräunlich gefärbte und weiß gescheckte Varianten sowie die verschiedensten Kombinationen.
Verwechslungsgefahr
Mit ihrer Stammart, der Felsentaube, kann die Straßentaube sehr leicht verwechselt werden, diese brütet allerdings nur im Mittelmeerraum und an entlegenen Felsküsten Westeuropas. Besonders im Flug kann die Straßentaube mit der Hohltaube verwechselt werden, diese hat aber dunklere Unterflügel, einen dunkleren Rücken und am Oberflügel ein diffus hellgraues Feld. Die größere Ringeltaube trägt an den Halsseiten einen weißen Fleck und im Flug zeigt sie oberseits ein weißes Querband auf dem Flügel.
Stimme
Das Gurren klingt wie bei der Felsentaube und kann mit „rúckuh“ bzw. einem lang gezogenem „ruh“ („Nestzeigeruf“) umschrieben werden.
Nahrung
Natürliche Nahrung sind verschiedene Samen wie Getreide, Gras- oder Kräutersamen, daneben auch Früchte oder Knospen. In Städten werden häufig Brot oder verschiedene Essenreste angenommen.
Wissenswertes
Straßentauben stammen von Felsentauben ab, die in mehreren Unterarten von Westeuropa bis Ostasien und südwärts bis Zentralafrika verbreitet sind. Die europäischen Felsentauben brüten im Mittelmeerraum und Westeuropa an unzugänglichen Felsküsten oder im Gebirge. Die genaue Herkunft der Straßentaube ist nicht letztgültig geklärt, aber eine Verstädterung im Anschluss an die Ausbreitung der Stadtkulturen und des Getreidebaus der Menschen in Europa dürfte eine wichtigere Rolle gespielt haben als der Einfluss verwilderter Haustauben.
Verhalten
Straßentauben nutzen Nischen an und in menschlichen Bauwerken als Brutplatz, die den Neststandorten ihrer Vorfahren, der Felsentauben, in natürlichen Felsnischen entsprechen. Straßentauben sind an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt und zeigen diesen gegenüber kaum Scheu.
Helfen
In Städten wird die Straßentaube oft von vermeintlichen Vogelfreund*innen mit Essensresten wie z. B. mit Brot gefüttert. Übermäßiges Futterangebot führt zu starker Vermehrung und damit zu Überpopulationen, was Krankheiten unter den Tieren fördert. Durch nicht artgerechtes Futter können auch Mangelerkrankungen auftreten.
Informationen zur artengerechten Fütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung