Seidenschwanz (Bombycilla garrulus)
Die „exotische“ Rarität
Er ist im Winter die ersehnte Besonderheit im Garten. Der Seidenschwanz brütet in Sibirien und Skandinavien. Sinkt im Winter jedoch die Nahrungsverfügbarkeit, können sie oft invasionsartig bis nach Mitteleuropa vorstoßen. In Österreich findet man sie dann in großen Trupps vor allem an früchtetragenden Bäumen in offenen Wald- und Parklandschaften, aber auch in Gärten
Lebensraum: Im nordischen Brutgebiet bewohnen sie vorwiegend offene Nadelwälder mit feuchtem Moosboden
Nicht gefährdet
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher; brütet in Skandinavien und Sibirien; zieht bei sinkenden Nahrungsangebot in den Süden bis nach Mitteleuropa, tritt hier dann oft invasionsartig auf
Kennzeichen
Der Seidenschwanz ist in etwa so groß wie ein Star. Er ist diesem im Flug auch sehr ähnlich. Sein Körperbau ist recht kompakt, mit kurzem Schwanz und kurzem Schnabel. Sein Gefieder ist überwiegend graubraun, wirkt aber mit dem rötlichen Kopf, seiner schwarzen Augenmaske, dem schwarzen Kehlfleck, dem gelb gemusterten Flügel und dem dunklen Schwanz mit gelben Spitzen exotisch bunt. Besonders auffällig ist seine große Federhaube, die sich bei Erregung oft aufrichtet. Männchen und Weibchen sind sich optisch sehr ähnlich und lassen sich am ehesten am schwarzen Kehlfleck, der bei Weibchen diffuser begrenzt wird, unterscheiden.
Verwechslungsgefahr
Stimme
Ein Seidenschwanz-Trupp kann an den charakteristischen wohlklingenden hohen "klingelnden" „ssirrr“ Rufen erkannt werden, den sie im Chor vor allem vor Abflug von sich geben. Ihr Ruf-Repertoire ist relativ groß, der Gesang besteht vor allem aus Aneinanderreihungen verschiedener Rufe.
Nahrung
Wissenswertes
Der Seidenschwanz ernährt sich im Winter auch von vergorenen Beeren. Auf Grund seiner großen Leber bereitet es ihm aber meist keine Schwierigkeiten den erhöhten Alkoholgehalt abzubauen. Auch kann er Beeren verdauen, die für uns Menschen giftig sind. Der englische Name „Waxwing“ kommt von den roten Spitzen der Armschwingen. Sie wirken wie rote, mit Lack überzogene, Blättchen, und spielen angeblich eine Rolle in deren Sozialverhalten.
Verhalten
Der Seidenschwanz brütet in Skandinavien und Sibirien und baut seine Nester hoch oben in Nadelbäumen. Wird das Nahrungsangebot im Winter zu knapp, verlässt der Seidenschwanz sein Brutgebiet und kann folglich in Österreich in machen Wintern invasionsartig auftreten. Das ist vor allem in Jahren mit gutem Bruterfolg und gleichzeitig geringem Fruchtansatz der Ebereschen der Fall. Bei ausgeprägten Invasionen lässt sich gut beobachten, wie die Vögel in Scharen über früchtetragende Bäume und Büsche herfallen und dabei verblüffend akrobatisch zwischen den Ästen umhertanzen.
Helfen
Der Seidenschwanz ist in Winter auf ein hohes Angebot an Früchten angewiesen. Eine naturnahe Gartengestaltung und das Pflanzen von im Winter fruchtenden Gehölze wie z. B. Eberesche, Schneeball, Weißdorn und Hundsrose sind für den Seidenschwanz essentiell.
Foto © B. Paces
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