Saatkrähe (Corvus frugilegus)
Eine Kolonienbrüterin
Kennzeichen
Schwarze, metallisch schimmernde Krähe, ähnlich groß wie die Aaskrähe. Der Schnabel ist gerade und spitz. Bei den Altvögeln ist die Basis des Schnabels hellgrau und auch unbefiedert, sodass die grau-weiße Haut rund um die Schnabelbasis zum Vorschein kommt. Dies ist auch das Hauptmerkmal, an dem man die Saatkrähe von der Rabenkrähe unterscheiden kann. Etwas geübteren Beobachter*innen fällt von der Seite betrachtet auch das typische Kopfprofil der Saatkrähe mit der steileren Stirn und dem oft spitzen Scheitel auf.
Verwechslungsgefahr
Sehr ähnlich ist die bereits erwähnte Rabenkrähe, die schwarze Form der Aaskrähe. Diese hat jedoch eine dunkle und befiederte Schnabelbasis, einen gewölbten und dickeren Schnabel, sowie ein flacheres Kopfprofil und eine etwas andere Form (längerer Hals, gewölbtere Brust). Außerdem hat die Saatkrähe im Vergleich zur Rabenkrähe eine meist auffällig steilere Stirn.
Zwei Saatkrähen auf Nahrungssuche.
Stimme
Ähnliches „kroah“ wie das der Rabenkrähe, ist aber etwas heiserer und länger.
Nahrung
Das ganze Jahr über kann sich die Saatkrähe sowohl tierisch als auch pflanzlich ernähren, wobei die Hauptbestandteile der Nahrung Wirbellose (vor allem bodenlebende Insekten und deren Larven sowie Regenwürmer) und Sämereien ausmachen. Gelegentlich werden auch Früchte, Eier, Aas, Abfall usw. angenommen. Im Vergleich zur Aaskrähe ist der Anteil an pflanzlicher Nahrung meist höher, kleine Wirbeltiere spielen eine geringere Rolle.
Wissenswertes
Dieser sehr soziale Vogel lebt in großen Kolonien und ist wie alle Krähen sehr intelligent und lernfähig. Sogar Spielverhalten wurde beobachtet, wie Fallenlassen und Auffangen von Gegenständen oder Schaukeln auf einem Ast. In der Stadt kann man Saatkrähen oft dabei beobachten, wie sie wiederholt Nüsse auf die Straße werfen, um sie zu öffnen.
Die Horste von Saatkrähen werden übrigens von anderen Vogelarten wie z. B. Turmfalken oder Waldohreulen benutzt, im Burgenland wurden auch die seltenen Rotfußfalken bereits in Saatkrähenkolonien nachgewiesen.
Verhalten
Am Boden bewegt sich die Saatkrähe schreitend oder hüpfend, und holt mit ihrem spitzen Schnabel Nahrung durch Sondieren und tiefes Einstechen aus dem Boden. Die ganzjährig gesellige Art lebt und brütet meist in großen Kolonien. Wintergäste kommen aus dem Nordosten Europas aus einem Einzugsgebiet, das sich bis Moskau erstreckt. Die überwinternden Saatkrähen bilden große Schlafplätze, von denen aus sie täglich ihre oft viele Kilometer entfernten Nahrungsgebiete aufsuchen – ein täglicher Pendelverkehr, der ein eindrucksvolles Schauspiel ist, wenn auch die Zahl der Wintergäste durch die milder werdenden Winter deutlich abgenommen hat. Mehr Vögel finden schon weiter im Nordosten ausreichend schneefreie Nahrungsflächen und müssen nicht bis Mitteleuropa fliegen. Den Schlafplatzgemeinschaften schließen sich auch viele Dohlen an, die durch ihre kurzen hellen Kja-Kja-Rufe auffallen.
Helfen
Am Abend sammeln sich Saatkrähen, um gemeinsam die Nacht zu verbringen. Die Schlafplätze liegen meist am Stadtrand, so können die abendlichen Anflüge sehr gut beobachtet werden.