Grünspecht (Picus viridis)
Ein Specht mit vielen Namen
Der taubengroße Grünspecht ist mit seiner leuchtend grünen Färbung und der schwarz-roten Kopfzeichnung eine fast exotisch wirkende, prächtige Erscheinung, die häufig auch in Gärten und Parks zu beobachten ist.
Lebensraum: lichte Wälder und Waldränder, halboffene grünlandreiche Landschaften mit lockerem Baumbestand, Garten & Siedlung
Gefährdung: Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Standvogel
Kennzeichen
Der Grünspecht ist mit seinen 30-36 cm etwa so groß wie eine Taube und mit seinem exotisch grünen Gefieder eine eindrucksvolle Erscheinung. Er sieht seinem kleineren Cousin, dem Grauspecht, nur auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Sowohl das Grünspecht-Männchen als auch das -Weibchen besitzen einen ausgedehnt roten Scheitel und eine schwarze Maske um die Augen. Beide Geschlechter besitzen weiters einen dicken Bartstreif, beim Männchen rot gefärbt mit schwarzer Umrandung und beim Weibchen ausschließlich schwarz gefärbt. Kann man den Grünspecht bei seinem in kräftigen, im Bogen verlaufenden Flug beobachten, so wird man sehen, dass sein Gefieder kräftiger gelbgrün leuchtet als beim bezeichnenderweise graugrünen Grauspecht.
Verwechslungsgefahr
Der Grünspecht kann nur mit dem Grauspecht verwechselt werden, der etwa gleich groß ist und ebenfalls eine grüne Grundfärbung hat. Dieser ist aber eher graugrün und leuchtet nicht so hell grellgrün wie der Grünspecht. Er trägt insgesamt weniger Schwarz im Gesicht: Die schwarze Gesichtsmaske erstreckt sich bei ihm nicht hinter das Auge und auch der schwarze Bartstreif ist schmäler. Nur das Männchen hat einen roten Fleck auf der Stirn (keine ausgedehnte Kopfkappe wie beim Grünspecht), das Weibchen hat einen grauen Kopf.
Auch der Gesang des Grauspechts ist jenem des Grünspechts recht ähnlich, klingt jedoch etwas weicher und besteht aus einer Reihe von eher pfeifenden Silben, die im Verlauf der Strophe in der Tonhöhe abfallen und etwas langsamer werden. Als Trick für die Unterscheidung kann man sich merken, dass man den Gesang des Grauspechtes nachpfeifen kann (und meist antwortet er dann auch), jenen des Grünspechtes aber nicht.
Stimme
Ab November, meist jedoch ab Februar und März, hört man den „lachenden“ Gesang, meist vom männlichen Grünspecht vorgetragen. Es ist dies eine lange Reihe von „kjück“--Silben, die am Ende etwas schneller gereiht und leiser werden. Dafür trommelt er weitaus seltener als andere Spechte. Prinzipiell rufen die Erdspechte (Grün- und Grauspecht) eher und trommeln wenig.
Nahrung
Der auch als Erdspecht bezeichnete Vogel verbringt viel Zeit auf dem Boden, um nach Nahrung zu suchen, die hauptsächlich aus Ameisen und deren Larven besteht. Diese kundschaftet er aus, auf dem Boden hüpfend. Doch auch Fliegen und Mücken, weiters Bienen, Wespenlarven, Käfer, Regenwürmer und Schnecken können auf seinem Speiseplan stehen, mitunter sogar Obst und Beeren. Selten kommt er zum Futterhaus, wo er Fettfutter und manchmal auch fettreichen Samen annimmt.
Wissenswertes
Im Winter kann der Grünspecht Ameisennester sogar im Schnee orten und ausgraben.
Weitere Informationen zur finden Sie hier:
Verhalten
Hat ein Grünspecht einmal ein Ameisennest ausgemacht, hackt er einen bis zu acht Zentimeter tiefen Trichter in den Ameisenhügel bzw. in den Boden, um mit seiner zehn Zentimeter langen klebrigen und mit Widerhaken versehenen Zunge (Rekordhalter unter unseren heimischen Spechten!) die Ameisen aus den Gängen zu holen. Seltener kann man ihn auch an einem Baumstamm nach Insektenlarven suchend entdecken, gerade im Winter. Außerhalb der Brutzeit Einzelgänger, während der Brutzeit partnerschaftliche Aufteilung beim Höhlenbau, bei der Bebrütung und bei der Jungenaufzucht.
Helfen
Um dem Grünspecht zu helfen, muss sein Lebensraum und seine Hauptnahrung, bodenbewohnende Ameisen, geschützt und gefördert werden. Auf mageren, extensiv genutzten Wiesen und Streuobstwiesen findet er besonders viele. Auch Altholzbestände sollten erhalten werden.