Erlenzeisig (Spinus spinus)
Ein Invasionsvogel der besonderen Art
In die Siedlungen kommt der kleine Erlenzeisig selten zu Winterbeginn – meist sucht er Futterstellen erst im Jänner oder Februar auf, wenn die natürliche Nahrung knapp wird. Dann fällt oft gleich ein ganzer Schwarm der kleinen Finkenvögel ein. Besonders beliebt sind kleine Samen oder Nüsse.
Lebensraum: zur Brutzeit im Bergwald, im Winter auch in Tallagen, u. a. in Siedlungen
Nicht gefährdet: Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Teilzieher; Zugverhalten, -strecke und -richtung kann Jahr für Jahr je nach Nahrungsangebot stark wechseln
Kennzeichen
Der grüngelb gefärbte Erlenzeisig fällt vor allem durch seine deutliche Strichelung sowie das kontrastreiche gelbschwarze Flügelmuster auf. Das Männchen ist an Stirn, Scheitel und Kinn schwarz gefärbt, das Weibchen graugrün. Weibchen sind allgemein blasser mit mehr Grautönen im Gefieder.
Verwechslungsgefahr
Der an winterlichen Futterstellen ebenfalls verbreitete Grünling (Grünfink) ist deutlich größer, ungemustert gelblichgrün gefärbt mit grauem Kopf und einer leuchtend gelben Zeichnung im äußeren Flügel (Handflügel), die beim Sitzen wie ein gelber Längsstreifen am Außenrand des Flügels wirkt. Der kleine Girlitz ist als Kurzstreckenzieher im Winter bei uns nur ganz vereinzelt anzutreffen. Er ist wie der Erlenzeisig gelblichgrün gefärbt, hat durch seinen kurzen Schnabel ein stupsnasiges Aussehen, eine gelbe Stirn und stärkere Längsstreifen auf Brust und Bauch.
Ein typisches Erlenzeisig-Weibchen.
Stimme
Gesang ist schnell anhaltend schwätzend, oft mit den arttypischen Rufen „zäi“ oder etwas klagend „tüli“, gegen Ende ein nasales „Knätschen“. Imitationen können auch vorkommen.
Nahrung
Überwiegend pflanzlich, vor allem Sämereien von Bäumen, wie Fichten, Erlen, Birken oder Lärchen, aber auch Samen von krautigen Pflanzen wie z. B. Löwenzahn, verschiedene Ampfer- oder Knötericharten, Mädesüß und Disteln. Im Frühjahr auch Knospen, frische Triebe, Weidenpollen; vor allem an Jungvögel werden auch kleine Insekten verfüttert. An der Futterstelle nimmt er gerne kleinere Samen, Nüsse und Meisenknödel an.
Informationen zur Winterfütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung
Verhalten
Der Erlenzeisig turnt auf der Suche nach Nahrung geschickt auf Sträuchern und Bäumen herum. Wie viele Finken ist er sehr gesellig. Er brütet in kleinen Gruppen und geht gerne gemeinsam auf Nahrungssuche.
Helfen
Erlenzeisige freuen sich über Birken und Erlen im Siedlungsgebiet, die ihnen wichtige Winternahrung liefern. An der Futterstelle nehmen sie gerne Samen und Nüsse an, auch aus aufgehängten Fichten- und Kiefernzapfen holen sie geschickt die Samen heraus.
Wissenswertes
Ein typisches Erlenzeisig-Männchen.
Fotos
© W. Schweighofer, A. Tschögele, D. Polanschütz /
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