Bergfink (Fringilla montifringilla)
Ein schöner Wintergast aus dem Norden
Kennzeichen
Bergfinken sind durch ihre orange Brust, Schulter und die orange Flügelbinde gekennzeichnet, die zur braunschwarzen Oberseite kontrastieren. In Österreich treten nur Vögel im Schlichtkleid auf, bei ihnen ist die schwarze Kopffärbung durch beige Federränder teilweise verdeckt, sodass der Kopf braunschwarz gefleckt wirkt. Weibchen sind etwas schlichter bräunlich grau.
Verwechslungsgefahr
Der Bergfink ist dem Buchfinken in Gestalt und Größe sehr ähnlich; dieser zeigt jedoch nie Orange-Färbungen.
Informationen zur Winterfütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung
Stimme
Der charakteristische Ruf ist ein nasal quäkendes „djä“.
Nahrung
Zur Brutzeit lebt der Bergfink überwiegend von Insekten, vor allem Käferlarven und Raupen; nach der Brutzeit werden verschiedene Kräutersamen (z. B. von Gänsefuß-, Knöterich- oder Ampferarten) ab dem Herbst dann verschiedenste Baumsamen seine Hauptnahrung. Am wichtigsten sind Vogelbeeren und Bucheckern, deren Angebot auch das Zugverhalten wesentlich beeinflusst. Bucheckern sammelt er bevorzugt am Boden, aus lockerem Schnee kann er sie sogar ausgraben. Am Futterhaus nimmt er gerne Sonnenblumenkerne an.
Wissenswertes
Der Bergfink brütet in Nordeuropa und Nordasien von Norwegen bis Kamtschatka in verschiedensten Nadel- und Mischwäldern, die höchsten dichten erreicht er aber in Birkenwäldern. Er räumt sein nordeuropäisches Brutgebiet im Winter komplett. Manche Vögel ziehen Jahr für Jahr nach Mitteleuropa, ein großer Teil versucht jedoch, möglichst nah am Brutgebiet z. B. in Südschweden, Dänemark oder um St. Petersburg in Russland zu überwintern. Wenn sie dort allerdings nicht genügend Nahrung in Form von Vogelbeeren oder Bucheckern vorfinden, ziehen sie in großen Schwärmen nach Süden, wo sie vor allem Buchenwälder mit gutem Samenangebot (Buchenvollmast) suchen, oft in den Buchenwaldgebieten Deutschlands und der Schweiz. Bei günstigen Bedingungen können sich hier riesige Schwärme mit mehreren Millionen Vögeln sammeln. In Österreich war zuletzt ein solch riesiger Schlafplatz im Winter 2008/2009 in der Oststeiermark zu bewundern.
Verhalten
Bei großen Einflügen bilden die Bergfinken riesige Schlafplätze mit mehreren Millionen Vögeln, die morgens in die Umgebung ausschwärmen, um im Umkreis von bis zu etwa 30 km nach Nahrung zu suchen und am Abend wieder einzufliegen. Die großen Bergfinkenwolken zeigen dann beeindruckende Flugmanöver, bevor sie sich in den Bäumen niederlassen und dort das Konzert ihrer Kontaktrufe wie Meeresrauschen zu hören ist.
Helfen
Bergfinken kommen im Winter gerne an das Futterhaus; sie freuen sich besonders über Sonnenblumenkerne und Bucheckern.
Um die Bestimmung von Buchfink und Bergfink zu erleichtern, erklärt BirdLife-Ornithologin Eva Karner-Ranner in dieser Podcastfolge die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Arten.
Fotos © H. Lauermann
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